Einführung in die Genderforschung
Institution
Business, Economics, and Social Sciences
Department
Sozialökonomie
Teaching staff
Prof. Dr. Almut Peukert
SDG-topic cluster
Empowerment
Comments/contents
Im Alltagsdenken ist die Einteilung von Menschen in Frauen und Männer eine ‚natürliche‘ Tatsache. Demgegenüber wird in geschlechtertheoretischen Perspektiven Geschlecht als genuin soziales Phänomen gefasst: Geschlecht wird als soziokulturell und interaktiv hergestelltes Phänomen und als gesellschaftliches Ordnungsprinzip verstanden. Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die kontrovers diskutierte Frage, wie Geschlecht in unserer Gesellschaft (nicht) hergestellt, zugeschrieben und institutionell abgesichert wird. Der soziologische Blick auf die Praxis der Geschlechterunterscheidung ermöglicht ein umfassendes Verstehen und Erklären von Persistenzen und Wandel von Geschlechterungleichheiten. Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Themen der soziologischen Geschlechterforschung. Dazu werden in einem ersten Teil verschiedene theoretische Ansätze entlang ‚klassischer‘ Texte vorgestellt und innerhalb der Veranstaltung vertiefend diskutiert. Im zweiten Teil werden mit den erlernten theoretischen Perspektiven zentrale Themenfelder der Geschlechterforschung bearbeitet. Dazu werden soziale Phänomene und Probleme mit Blick auf Geschlechterdifferenzierungen und Geschlechterungleichheit anhand empirischer Untersuchungen u.a. in den Feldern Arbeit, Bildung, Arbeitsmarkt, Organisation, Globalisierung sowie Elternschaft und Familie diskutiert. In kleinen Projekten werden problemorientiert Geschlechterungleichheiten analysiert, kritisch reflektiert und Gestaltungsmöglichkeiten diskutiert. Begleitend wird ein Einblick in Methoden der qualitativen Sozialforschung gegeben, die in den diskutierten empirischen Studien Anwendung finden.
Learning objectives
Ziel der Veranstaltung ist es, zentrale theoretische Konzeptualisierungen von Geschlecht (bspw. Geschlecht als Strukturkategorie, un/doing gender) sowie empirische Untersuchungen zu Geschlechterdifferenzierung und Geschlechterungleichheit kennenzulernen und einzuordnen. Die Studierenden sollen befähigt werden, auf Basis der verschiedenen theoretisch-empirischen Perspektiven soziale Phänomene von Differenz/ierungen und Ungleichheit/en, Persistenz und Wandel der Geschlechterverhältnisse sowie Zusammenhänge von Theorie und (Alltags-)Praxis zu verstehen und kritisch zu reflektieren. In kleinen Projekten sollen die Studierenden problemorientiert Geschlechterungleichheiten im Bereich Arbeit, Organisation und Familie auf die Spur kommen und Erklärungsansätze anwenden und Gestaltungsmöglichkeiten diskutieren. Ziel ist die Entwicklung einer fundierten Theorie-Methoden-Kompetenz für das Feld der Geschlechterforschung, die Bezüge zu anderen Forschungsfeldern der Soziologie (soziale Ungleichheit, soziologische Theorie) herstellt und interdisziplinäre Perspektiven integriert.
Didactic concept
Teaching Policy Didaktisch lebt die Veranstaltung von der interaktiven Teilnahme und Teilhabe der Studierenden. Für gemeinsames Lehren und Lernen sind somit nicht nur die wissenschaftlichen Inhalte des Kurses relevant, sondern auch, wie wir als Teilnehmende zusammen arbeiten wollen. Deshalb sehe ich mich als Lehrende in der Verantwortung, für ein respektvolles und möglichst diskriminierungs“freies“ Klima zu sorgen. Meine Teaching Policy ist, die Lehre so partizipativ und inklusiv wie möglich zu gestalten. Mein Ziel ist es, ein Lernumfeld zu schaffen, das fördernd und unterstützend für alle Menschen ist – unabhängig von ihren Geschlechtern, ihrer sozialen Herkunft, ihren rassifizierten Zuschreibungen, egal ob sie eher introvertiert, extrovertiert oder ganz anders sind. Damit geht einher, dass ich mich über konstruktives Feedback und Rückmeldungen zu meiner Lehre freue.
Semester
SoSe 19
Center for a Sustainable University
Mittelweg 177
20148 Hamburg
www.nachhaltige.uni-hamburg.de