Gender- und Diversitykompetenz
Institution
Law
Department
(Rechtswissenschaft)
Teaching staff
Julia Panzer, Dana-Sophia Valentiner, Dietmar Plum
SDG-topic cluster
Empowerment
Comments/contents
Der Erwerb des Leistungsnachweises ist an eine vollständige Teilnahme gebunden. Fehlzeiten dürfen maximal 20% der Präsenzzeit ausmachen. Der Begriff Diversity beschreibt die Vielfalt verschiedener Personen oder Personengruppen und findet heute in verschiedenen Kontexten Verwendung. In dieser Schlüsselqualifikation soll es um Diversity Kompetenz gehen, also das Bewusstsein für die Vielfalt der Gesellschaft und den sensibilisierten Umgang mit eben dieser in verschiedenen Umfeldern und Anwendungsgebieten. Auch für die juristische Ausbildung und Praxis ist ein Bewusstsein für die Vielfalt der Gesellschaft und den damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen zentral. So ist heute u.a. in vielen Kanzleien Diversity ein Thema und wird auf verschiedene Art und Weise behandelt. Der Kurs soll zunächst die zentralen Kategorien (sozialer) Ungleichheit benennen und erläutern. Dabei wird es vor allem, aber nicht ausschließlich, um die Kategorien gehen, die im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) festgeschrieben sind und insbesondere für das Zivil- und Arbeitsrecht maßgebliche Bedeutung haben. Die Studierenden werden dabei im Rahmen der Schlüsselqualifikation zunächst eine (rechts-) soziologische Annäherung an Ungleichheiten aus einer intersektionalen Perspektive kennenlernen, bei der es darum geht, wie verschiedene Formen von Ungleichheit miteinander verbunden sind. Wie kann Antidiskriminierung praktisch umgesetzt werden? Und welche Rolle spielen dabei rechtliche Handlungsformen, wie Gesetze? – um diese Fragen soll es im weiteren Verlauf des Seminars gehen. Hier wird der Fokus auf dem AGG, seiner Entstehungsgeschichte, den hier behandelten Dimensionen (ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, oder sexuelle Identität) sowie der aktuellen Anwendungen und möglichen Lücken liegen. Am Beispiel von Sprache wird darüber hinaus verdeutlicht, wie diese als Mittel zur Verhinderung von Diskriminierung und Exklusion über das Recht hinauswirken kann.
Learning objectives
Die Veranstaltung verfolgt das Ziel, ein Bewusstsein für unterschiedliche Dimensionen von Ungleichheit, was diese bedeuten, und welche Rolle sie in der Gesellschaft spielen zu schaffen. Die Studierenden sollen dafür sensibilisiert werden, dass Ungleichheiten aus gesellschaftlichen Machtstrukturen resultieren, die in verschiedenen Bereichen des Rechts (individuellen Entscheidungen, wie auch Rechtstexten) Abbildung erfahren. Die Schlüsselqualifikation soll dazu befähigen, Prozesse und Strukturen diversitätssensibel zu begleiten und aktiv (mit-) zu gestalten. Die Studierenden werden mit Hilfe der drei thematischen Blöcke (Ungleichheit aus intersektionaler Perspektive, praktische Umsetzung von Antidiskriminierungsarbeit, geschlechtergerechte Sprache als konkretes Handlungsfeld) dazu angeregt, (eigene) Diskriminierungserfahrungen zu reflektieren und sich mit (eigenen) Privilegien auseinanderzusetzen, die zu einem Macht- oder Wissensgefälle zwischen (ihnen als) Jurist*innen und den Menschen führen können, mit denen sie in der juristischen Praxis zusammentreffen. Schließlich soll die Veranstaltung die Studierenden anhand der vorgestellten Kategorien anregen, Bilder, Vorstellungen und Vorannahmen des Rechts (insbesondere der Rechtsprechung) zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
Didactic concept
Die Schlüsselqualifikationsveranstaltung setzt sich aus einem Seminarwochenende (Freitag – Sonntag) und einem Abendtermin (Nachtreffen) zusammen.
Semester
SoSe 19
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Mittelweg 177
20148 Hamburg
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