Soziale Ungleichheiten im Lebenslauf
Einrichtung
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Fachbereich
Sozialökonomie
Lehrende
Dr. Frederike Esche
SDG-Cluster
Empowerment
Kommentare / Inhalte
Für die Analyse sozialer Ungleichheiten hat sich die Lebenslaufforschung als wichtige theoretische und methodische Perspektive etabliert. Im Rahmen der Lebenslaufforschung werden soziale Phänomene als Ergebnis eines multidimensionalen Mehrebenenprozesses verstanden: Personen sind zum einen in verschiedene sich gegenseitig beeinflussende Lebensbereiche (z. B. Familie und Erwerbsarbeit) und zum anderen in unterschiedliche soziale Kontexte (z. B. Familienbeziehungen, soziale Netzwerke) integriert. Darüber hinaus bedingen auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (z. B. Arbeitsmarkt, Sozialpolitik) die Handlungsoptionen der einzelnen Akteure. Aufgrund der dynamischen Betrachtungsweise können letztendlich Aussagen über die Entstehung und Entwicklung sozialer Ungleichheiten getätigt werden. Im Seminar werden zunächst die theoretischen und methodischen Grundlagen der Lebenslaufforschung erarbeitet sowie die zentralen Konzepte im Hinblick auf die Genese sozialer Ungleichheiten thematisiert. Auf Basis empirischer Studien werden dabei vor allem die Themenbereiche Bildung, Arbeit, Familie und Armut beleuchtet. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen unter anderem die folgenden Fragestellungen: Wie unterscheiden sich die Lebensverlaufsmuster zwischen verschiedenen Personengruppen? Inwieweit kumulieren und verfestigen sich Benachteiligungen im weiteren Lebenslauf? Inwieweit wird der Lebensverlauf durch soziale Netzwerke (z. B. die Familie) beeinflusst? Welche Rolle spielt der gesellschaftliche und historische Kontext für die Herausbildung bestimmter Lebensverlaufsmuster und damit einhergehend auch für die Entstehung und Verfestigung von sozialen Ungleichheiten?
Semester
SoSe 19
Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität
Mittelweg 177
20148 Hamburg
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